Ist der Fuchsbandwurm für den Mensch gefährlich?
Der kleine Fuchsbandwurm, oder Echinococcus multilocularis, ist ein erfolgreicher Parasit, der Füchse, sowie hin und wieder auch Katzen, Marder, Dachse und Hunde befällt. Wie jeder Parasit lebt und vermehrt er sich in seinem Endwirt. Das ist im Regelfall der Fuchs, in dessen Dünndarm das Endstadium des Fuchsbandwurms lebt uns sich vermehrt. Der Mensch kommt in den verschiedenen Stadien des Parasiten eigentlich nicht vor. Nimmt man trotzdem Eier zu sich, hat das schwerwiegende Folgen, denn der Fuchsbandwurm ist für den Menschen gefährlich.
Wirtswechsel und Stadien
Im Dünndarm des Fuchses lebt der Fuchsbandwurm am Ende seiner Entwicklung. Er ist 2-4 Millimeter lang, hat einen Kopf mit Haken, mit denen er sich in der Dünndarmwand verankert und 4-5 Glieder. Im hintersten Glied, bzw. in Ausstülpungen bilden sich die Eier. Bis zu 200 davon werden im Fuchsbandwurm gebildet und gelangen dann mit dem Kot ins Freie. Die Eier sind sehr widerstandsfähig und können Temperaturen zwischen -20° Celsius und 60° Celsius überstehen. Nachdem sie ausgeschieden wurden, werden sie vom Zwischenwirt aufgenommen. Ein kleines Nagetier, wie etwa eine Maus nimmt die Eier auf. Über den Darm wandert der Fuchsbandwurm dann in die Leber des Zwischenwirts und wartet dort, bis er, zusammen mit der Maus gefressen wird. Damit wird der nächste Fuchs infiziert und der Zyklus beginnt wieder von Neuem.
Der Fehlwirt Mensch
Gelangen Fuchsbandwurmeier in den Menschen, dann wandern die Würmer in den meisten Fällen ebenfalls in die Leber. Auch die Lunge kann befallen sein. In seltenen Fällen nistet sich der Fuchsbandwurm auch in einem anderen Organ ein. In der Leber, oder der Lunge kapselt sich der Bandwurm ein und bildet mit der Zeit ein Zyste, die bis zu mehreren Dezimeter groß werden kann. Grundsätzlich schadet der Bandwurm dem Menschen selbst nicht. Allerdings führt die Zyste mit zunehmender Größe zu mehr, oder weniger starken Beeinträchtigungen. Schmerzen im Bauch, oder Gelbsucht sind erste Symptome.
Behandlung
Nach der Diagnose lautet die Empfehlung, sich an ein spezialisiertes Institut zu wenden. Der Fuchsbandwurm ist resistent gegen fast jedes Medikament. Eine sichere Entfernung ist nur möglich, indem man ihn, bzw. Teile des befallenen Organs, operativ entfernt. Das ist aber nur dann möglich, wenn man die alveoläre Echinokokkose, wie die tumorartig wuchernde Zyste rund um den Fuchsbandwurm genannt wird, rechtzeitig diagnostiziert. Da es aber keine Symptome gibt, wird sie meist erst nach Jahren erkannt und ist nicht mehr operabel. Medikamente können das Wachstum eindämmen, den Wurm aber nicht töten. Eine lebenslange Therapie ist notwendig.
Gefahr für den Mensch
Der Fuchsbandwurm ist also hochgradig gefährlich für den Menschen. Die Würmer bilden in den Organen Zysten, die unkontrolliert wuchern, solange sie nicht medikamentös eingedämmt werden. Die Medikamente verursachen allerdings nach einigen Jahren Nebenwirkungen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Es gilt also, eine Infektion zu vermeiden.
Infektion vermeiden
Das Verbreitungsgebiet des Fuchsbandwurms in Europa ist recht beschränkt. Allerdings ist der süddeutsche Raum stark betroffen. Grundsätzlich sollte man den Kontakt zu Füchsen, egal, ob lebend, oder tit, auf jeden Fall vermeiden. Alles, was potentiell mit dem Kot der Füchse in Berührung gekommen ist, muss gründlich gewaschen werden. Kocht man etwa Gemüse vor dem Verzehr sind die Eier nach wenigen Minuten über 60° Celsius zuverlässig getötet. Verzehrt man Pflanzen roh, müssen sie sehr gründlich gewaschen werden.
Der Fuchsbandwurm löst starke gesundheitliche Probleme beim Menschen aus. Eine Infektion muss um jeden Preis vermieden werden. Nur wer die einfachen Maßnahmen einhält, kann sich vor dem heimtückischen Parasiten schützen.