Welche Versicherungen braucht man
Eine Versicherung ist eine wunderbare Sache. Tritt ein Schaden ein, dann übernimmt sie die Kosten und selbst Millionenbeträge werden bezahlt. Unfälle, die ohne Versicherung existenzbedrohend wären, sind dank der Versicherung kein Problem. Der Preis dafür ist allerdings, dass man sich rechtzeitig mit dem Thema beschäftigen muss. Ist das Problem einmal aufgetreten, ist es zu spät. Da Versicherungen, je nach Art und Umfang, teilweise recht teuer sind, muss man gut überlegen, welche man abschließt und auf welche man aus Kostengründen verzichtet. Welche Versicherung braucht man aber wirklich und was ist Geldverschwendung?
Versicherungsmathematik
Eine Versicherung ist in erster Linie auf ihren Gewinn orientiert. Versicherungsprämien werden daher dem Risiko eines Versicherungsfalles angepasst. Je wahrscheinlicher es ist, dass die Versicherung für einen Schaden aufkommen muss, umso höher fallen die Prämien aus. So ist einen Lebensversicherung für einen 18 jährigen wesentlich günstiger, als für einen 80 jährigen. Auch der Fahranfänger, oder jemand mit einer ungünstigen Unfallstatistik, bezahlt für die KFZ-Haftpflicht mehr, als erfahrene und unfallfreie Fahrer. Grundsätzlich lohnt es sich also eher unwahrscheinliche Ereignisse abzusichern. Da die Versicherungsprämien stark steigen, wenn auch die Wahrscheinlichkeit steigt, kann man bei hohem Risiko das Geld oft genauso auf einem Sparkonto zur Seite legen. Tritt der Schadenfall dann nicht ein, hat man das Geld gespart.

Welche Versicherungen braucht man
Das Angebot an unterschiedlichen Versicherungen ist grenzenlos. Neben den Standardversicherungen kann man auch ganz individuelle Risiken versichern lassen. Handmodells können ihre Hände versichern lassen und Stripperinnen ihre Brüste. Hat man keinen exotischen Beruf kommt man mit den klassischen Versicherungen aber durch. Versicherungsmakler haben ein starkes Interesse daran, Versicherungen abzuschließen. Natürlich beraten sie ordnungsgemäß, gegen den Abschluss einer unnötigen Versicherung werden sie sich aber niemals wehren und die Provision dankend annehmen. Die Versicherungen lassen sich in 4 Bereiche aufteilen. Die ersten beiden muss jeder Mensch abschließen.
1. Pflichtversicherungen
Es gibt gesetzliche Pflichtversicherungen, die man auf jeden Fall abschließen muss. Allen voran ist die Krankenversicherung zu nennen. Jeder Mensch braucht eine Versicherung, die im Krankheitsfall die Behandlungskosten übernimmt. Unselbstständigen Erwerbstätigen werden die Beiträge direkt vom Lohn abgezogen und an die Krankenkasse überwiesen. Selbstständige bezahlen an eine private Krankenversicherung. In jedem Fall ist die Krankenversicherung aber genauso verpflichtend, wie verschiedene Haftpflichversicherungen. Fährt man ein Auto ist die Unfallhaftpflicht gesetzlich durch eine Versicherung zu decken. Auch wenn man einen Hund hat, gibt es in vielen Bundesländern eine Versicherungspflicht, bzw. eine Hundehaftpflicht. Gegen die Pflichtversicherungen kann man wenig ausrichten. Die nächste Kategorie der empfohlenen Versicherungen ist zwar nicht verpflichtend, aber sehr zu empfehlen.

2. Empfehlenswerte Versicherungen
Versicherungen, die gegen eine geringe Prämie ein unwahrscheinliches Risiko absichern, sind dann empfehlenswert, wenn das Risiko existenzbedrohend sein kann. Auch andere Existenzbedrohende Szenarien sollte man versichern und dabei nicht auf seine Familie vergessen.
Risikolebensversicherung
Das eigene Leben zu versichern ist für einen kinderlosen Single nicht sinnvoll. Anders sieht es aus, wenn man in einer Partnerschaft lebt und vielleicht sogar Kinder hat. Speziell wenn man einen großen Kredit aufgenommen hat, macht eine Risikolebensversicherung Sinn. Aber auch wenn man keine außergewöhnlichen Schulden hat bedeutet der Tod eines Partners für den anderen einen tiefen Einschnitt. Selbst wenn der Partner stirbt, der nicht den Großteil verdient hat, braucht der zurückgebliebene Partner, oder die Partnerin Geld. Man muss die Arbeitszeiten zumindest reduzieren, oder vielleicht sogar seinen Job aufgeben, um die Kinder zu betreuen. Eine Risikolebensversicherung mit Gegenseitigkeit ist also eine empfehlenswerte Versicherung.
Berufsunfähigkeitsversicherung
In die gleiche Kerbe schlägt die Berufsunfähigkeitsversicherung. Man hat seinen Lebensstil, laufende Kosten und Verpflichtungen. Ist man durch Krankheit, oder Unfall nicht mehr in der Lage seinen Job auszuüben fällt das Einkommen weg. Um in diesem Fall für sich und seine Familie trotzdem noch sorgen zu können, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu empfehlen. Die Kosten dafür sind zwar relativ hoch, aber im Schadensfall ist auch die Leistung der Versicherung beträchtlich. In Familien mit nur einem arbeitendem Partner gehört die Berufsunfähigkeitsversicherung zum Standard und ist dringend empfohlen.
Privathaftpflichtversicherung
Geringe Beiträge, die ein gewaltiges Risiko decken, bietet die Privathaftpflichtversicherung . Verursacht man durch Unsachtkamkeit, oder durch das eigene Verhalten einen Schaden, dann deckt die Privathaftpflichtversicherung oft bis in Millionenhöhe. Viel Leistung für wenig Geld und im Schadensfall ein echter Segen, der vor lebenslangen Schulden bewahren kann.

3. Sinnvolle Versicherungen
Empfohlene Versicherungen sichern Szenarien ab, in denen ein Schadensfall potentiell existenzgefährdend ist. Darüber hinaus gibt es Versicherungen, die sinnvollerweise abgeschlossen werden. Ist man knapp bei Kasse können diese Versicherungen aber getrost weggelassen, oder auf ein Minimun reduziert werden.
Hausratversicherung
Schäden am Hausrat, etwa durch einen Wasserrohrbruch, sind unangenehm. Es ist aber nicht unbedingt erforderlich hier die beste und teuerste Variante zu nehmen. Eine Absicherung der Elektrogeräte etwa, oder ein Schutz bei der Beschädigung von fremden Eigentum, machen Sinn. Trotzdem kann man die Versicherung der Möbel in der Wohnung auch weglassen und das Geld sparen. Speziell, wenn die Möbel sehr günstig sind, macht die Hausratsversicherung nur bedingt Sinn.

Rechtschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt Gerichts- und Anwaltskosten. Wer streitlustig ist und gerne gerne auf sein Recht pocht, hat damit eine gute Ausgangsposition. Im Regelfall kommt man allerdings auch ein lebenlang durch, ohne jemanden zu verklagen, oder verklagt zu werden. Im Falle einer Scheidung zahlt die Rechtsschutzversicherung ohnehin nicht. Ist man also weder kriminell, noch daran interessiert, sein Recht um jeden Preis durchzusetzen, ist die Rechtsschutzversicherung entbehrlich.
4. Unnötige Versicherungen
Versicherungen, die man nicht braucht sind jene, bei denen man den Schaden leicht selber zahlen könnte, oder bei denen der Schadensfall bereits mit einer anderen Versicherung abgedeckt ist. Das Angebot ist riesig, daher hier nur zwei Beispiele
Handyversicherung
Das Smartphone hat einen hohen Anschaffungswert, es ist also verlockend es zu versichern. Allerdings muss man dabei die Versicherungbedingungen genau lesen. Ist Sturz- und Wasserschaden abgedeckt? Sind Schäden am Display inkludiert? Welcher Betrag wird bezahlt? Oft bekommt man im Schadensfall nur einen kleinen Zeitwert des Geräts und nicht die Reparaturkosten. Ein neues Smartphone ist in dem Fall günstiger.

Unfallversicherung
Eine Unfallversicherung deckt Unfallschäden. Stürzt man beim Sport unglücklich und ist danach in seiner Bewegung eingeschränkt, bekommt man eine Rente ausbezahlt. Auch wenn das im Schadensfall toll ist, tritt es bei den wenigsten Menschen ein. Kann man aufgrund einer Verletzung nicht mehr arbeiten greift ohnehin die Berufsunfähigkeitsversicherung. Die private Unfallversicherung ist daher ein Luxus, den man sparen kann.